Maßnahmen

Hier findet ihr Ideen für erste Maßnahmen, sortiert nach den Zero-Waste-Prinzipien. 

Refuse – Ablehnen

Dieses Prinzip zielt darauf ab, den Konsum und den Gebrauch von Produkten zu vermeiden, die unnötig sind oder nicht nachhaltig hergestellt werden. Das bedeutet, dass bewusst darauf geachtet wird, was man gar nicht erst einkauft oder verwendet, um Abfall schon im Vorfeld zu verhindern. Fragt euch also: Was braucht ihr wirklich? 

Mögliche Maßnahmen:

  • Verzicht auf Einwegprodukte: Vermeidet Einwegplastik wie Becher, Teller und Besteck bei Veranstaltungen und im Vereinsheim. Setzt stattdessen auf Mehrwegalternativen oder bittet Mitglieder, eigene – wiederverwendbare – Flaschen und Geschirr mitzubringen. 
  • Anschaffungen überdenken: Überlegt, welche Anschaffungen ihr als Verein tätigt und fragt euch, ob diese immer notwendig sind.  

Reduce – Reduzieren

Dieses Prinzip bedeutet, den Verbrauch von Ressourcen und die Abfallmenge zu minimieren. Es geht darum, bewusst weniger zu konsumieren und vorhandene Ressourcen effizienter zu nutzen. Alles, was ihr nicht komplett ablehnen könnt, könnt ihr aber vielleicht reduzieren? Reduzieren bezieht sich dabei nicht nur auf Produkte, sondern auch auf Rohstoffe: Weniger heizen, weniger Wasser und Strom verbrauchen schont unsere Umwelt und die Ressourcen unseres Planeten.

Mögliche Maßnahmen:  

  • Papierloses Management: Nutzt digitale Lösungen für die Verwaltung eures Vereins, sei es bei der Kommunikation, der Anmeldung zu Veranstaltungen oder der Abwicklung von Mitgliedsbeiträgen
  • Optimierung des Energieverbrauchs: Beleuchtungen in Sporthallen könnten auf energiesparende LED-Lampen umgestellt und Bewegungsmelder installiert werden, um den Stromverbrauch zu verringern. Dies kostet zu Beginn, kann sich aber langfristig auch finanziell lohnen.
  • Weniger Verpackungsmüll im Vereinsheim: Statt einzeln verpackter Snacks können lose oder in Mehrwegbehältern angebotene Lebensmittel bereitgestellt werden. 
  • Reduzierung von Fahrtwegen: Anreize für Fahrgemeinschaften oder die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für den Weg zum Training oder zu Spielen könnten geschaffen werden.

Reuse – Wiederverwenden

Wiederverwenden bedeutet, vorhandene Produkte und Materialien länger und mehrfach zu nutzen, um deren Lebensdauer zu verlängern und den Bedarf an neuen Ressourcen zu senken. Nicht mehr benötigte Dinge können weiter gegeben oder verkauft werden, damit andere sie nutzen können. Wenn etwas gebraucht wird, kann es ebenfalls gebraucht gekauft oder auch ausgeliehen werden. 

Mögliche Maßnahmen:  

  • Wiederverwendbare Wasserflaschen und Trinkgefäße: Ermutigt eure Mitglieder, wiederverwendbare Wasserflaschen zu benutzen. Installiert Wasserstationen, an denen sie ihre Flaschen auffüllen können. Damit könnt ihr den Verbrauch von Einwegplastikflaschen schon ordentlich reduzieren. Helfen können euch dabei die Leitungswasserexpert*innen bei a tip:tap
  • Secondhand-Sportausrüstung: Organisiert Tauschbörsen oder Flohmärkte für gebrauchte Sportausrüstung, z.B. mit der Hilfe von _SWAP-Events. So können ungenutzte Artikel weiterverwendet werden, anstatt im Müll zu landen.
  • Wiederverwendbare Dekoration für Vereinsfeste: Anstatt Einwegdekorationen könnten langlebige Materialien genutzt werden, die bei zukünftigen Veranstaltungen wiederverwendet werden.
  • Reparatur statt Neukauf: Defekte Sportgeräte könnten repariert statt ersetzt werden, z.B. durch Kooperationen mit lokalen Handwerkern oder Repair-Cafés.

Recycle 

Recycling bedeutet, Abfallstoffe in den Materialkreislauf zurückzuführen, damit sie wiederverwendet oder in neue Produkte umgewandelt werden können, anstatt auf einer Deponie zu landen. Grundlage für erfolgreiches Recycling ist eine saubere Abfalltrennung. 

Mögliche Maßnahmen: 

  • Abfalltrennung und Recyclingstationen: Richtet an euren Sportanlagen gut sichtbare Abfalltrennstationen ein. Klare Beschilderungen helfen dabei, Abfälle korrekt zu trennen und das Recycling zu fördern. Verpflichtet auch eure Partner, zum Beispiel bei Feriencamps, bei der korrekten Abfalltrennung mitzumachen. 
  • Sammlung alter Vereinskleidung und Geräten: Trikots, Textilien und Geräte – die nicht weitergegeben oder getauscht werden können – sollten gesammelt und zum Recycling gebracht werden. 
  • Auf Recyclingfähigkeit achten: Achtet bereits beim Einkauf und der Beschaffung von Produkten, dass sie gut recycelbar sind. Das sind zum Beispiel Produkte, die aus nur einem Material bestehen. 
  • Müll-Mobil: Die Stabsstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung (SBNE) im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf hat ein Müll-Mobil (eine mobile Recyclingstation) gebaut. Vereine können das Mobil anfragen (sbne@charlottenburg-wilmersdorf.de) und für einen längeren Zeitraum ausleihen. 

Abfallanalyse

Unabhängig von den oben erwähnten Maßnahmen könnt ihr – auch mit unserer Unterstützung – zunächst eine Abfallanalyse erstellen. Dies ist ein Prozess zur Untersuchung der Zusammensetzung und Menge des Abfalls, der in eurem Verein oder einem Spieltag anfällt. So gewinnt ihr einen Überblick und könnt die Maßnahmen besser planen. Zu den Fragen, die ihr euch stellen könnt, gehören: 

  • In welchem Bereich fällt Abfall an?
  • Woher kommt der Abfall?
  • Welcher Abfall fällt an?
  • Was sind unsere Top-5-Abfallerzeuger?

Kommunikation & Sensibilisierung 

Eine Querschnittsaufgabe ist die Kommunikation und Sensibilisierung der Mitglieder. Diese ist grundsätzlich wichtig, um Veränderungen zu erklären und alle mitzunehmen. Insbesondere wenn Dinge nicht mehr angeboten werden, kann dies auf Widerstände stoßen. Hier können interne Treffen, Flyer, oder Rundmails helfen. Bei neuen Maßnahmen wie z.B. einer Müllstation ist außerdem die entsprechende Beschilderung und Erklärung – möglichst mehrsprachig und/oder mit Bildern – wichtig, um die richtige Nutzung sicherzustellen.