Die beiden Studentinnen Caro und Franzi aus Bayern wurden vom Amtsgericht Fürstenfeldbruck dafür verurteilt, dass sie containert haben, also Lebensmittel aus dem Müll eines Discounters retteten. Die Containern-Bewegung kommt auch aus der Erkenntnis, dass bei uns massenhaft Lebensmittel weggeschmissen werden, deren Mindesthaltbarkeitsdatum zwar schon abgelaufen ist, die aber noch zum Verzehr geeignet wären. Laut einer Studie des WWF von 2011 landen in Deutschland sogar ein Drittel aller Lebensmittel im Müll.
Die beiden Verurteilten treten ebenfalls gegen die Verschwendung von Lebensmitteln ein. Im Spiegel-Interview sagt Caro: „Unser Fokus liegt nun darauf, mit Politikern ins Gespräch zu kommen und öffentlich gegen die Verschwendung von Lebensmitteln einzutreten. Wir wollen auch anderen Menschen helfen, die wegen Containerns vor Gericht stehen oder stehen sollen.“
Die beiden haben auch eine Petition gestartet, die sich gegen die Strafbarkeit der Lebensmittelrettung durch Containern wendet. In anderen Ländern hat die Politik längst reagiert. In Frankreich ist es dem Handel seit 2015 untersagt, Lebensmittel wegzuwerfen.
Der Zero Waste e.V. erklärt sich mit Caro und Franzi solidarisch. Wir fordern Straffreiheit für alle Lebensmittelretterinnen* und ein Ende der Lebensmittelverschwendung.
Weitere Infos zum Thema
- Bericht von Plusminus: Sinnlose Verschwendung: Warum in Deutschland so viele Lebensmittel weggeworfen werden
- Deutsche Umwelthilfe: Keine Lebensmittel für die Tonne!