Frag nach Mehrweg – Pizza Edition

Pizzakartons gehören zu den größten Müllverursachern im Take-away-Bereich: Rund 40 Prozent des gesamten Verpackungsmülls beim Außer-Haus-Verkauf in Deutschland entfallen laut NABU und DUH auf Pizzakartons. Das Problem: Aufgrund von Fettrückständen lassen sie sich kaum recyceln – und müssen im Restmüll entsorgt werden, wo sie verbrannt werden. Neben hohen CO₂-Emissionen belastet dies auch sichtbar den öffentlichen Raum, insbesondere in stark frequentierten Bezirken wie in Friedrichshain-Kreuzberg. Gleichzeitig enthalten viele Pizzakartons gesundheitlich bedenkliche PFAS („Ewigkeitschemikalien“) und laut einer Öko-Test-Untersuchung vom Februar 2025 sogar Bisphenole (hormonelle Schadstoffe).

Mehrwegpflicht für Pizza kommt – die gesetzliche Lage:

Bisher sind Pizzakartons von der Mehrwegangebotspflicht ausgenommen (sie gilt nur für Kunststoffverpackungen – mehr hier). Das wird sich mit der neuen EU-Verpackungsverordnung (PPWR) bald ändern: 

  • Ab Februar 2027 müssen alle Pizzerien ihren Kund*innen ermöglichen, eigene Mehrwegbehälter für Pizza mitzunehmen.
  • Ab Februar 2028 wird es zudem Pflicht, ein eigenes Mehrwegangebot für Pizza-to-go bereitzustellen – ohne Aufpreis gegenüber Einwegverpackungen.
  • Schon ab 2026 greift zudem das PFAS-Verbot für fettabweisende Verpackungen.

Unser Ziel: Mehr Pizza, weniger Müll

Mit dem Projekt „Frag nach Mehrweg – Pizza Edition“ möchten wir Mehrweg für Pizza im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg anstoßen. In den kommenden Monaten setzen wir uns mit viel Engagement dafür ein, die Nutzung von Mehrwegverpackungen für Pizza zu erhöhen. 

Konkret bedeutet das:

Informationsmaterial direkt am Point of Sale: Aufsteller, Sticker und Plakate informieren Kund*innen über die Mehrwegoptionen.

Direkte Ansprache von Pizzerien im Bezirk: Unser Team berät, informiert und unterstützt Gastronom*innen bei der Einführung eines Mehrwegsystems.

Finanzielle Unterstützung für teilnehmende Betriebe: Pizzerien erhalten ein Starterpaket im Wert von 500 EUR und können darüber hinaus eigene Rabatt- oder Preisanreizsysteme entwickeln.

Sensibilisierung und Aufklärung im Kiez: Von kreativen Straßenaktionen über Social-Media-Kampagnen bis hin zu Kooperationen mit Schulen – wir machen Mehrweg für Pizza sichtbar!

Deine Pizza – dein Beitrag

Auch als Pizza-Liebhaber*in kannst du einen wichtigen Beitrag leisten, um Verpackungsmüll zu vermeiden:

  • Frag nach Mehrweg: Beim Bestellen einfach nachfragen, ob die Pizzeria Mehrweg anbietet oder ob du deine eigene Box mitbringen kannst. Pizza-Mehrwegbehälter kannst du bei einigen Anbietern auch direkt kaufen (Pizzycle, tornero, recaddy) 
  • Eigene Behälter mitbringen: Ab 2027 wird es für alle Pizzerien verpflichtend – aber schon jetzt freuen sich viele Betriebe über Kund*innen, die eigene Mehrwegbehälter mitbringen.
  • Unterstütze Pizzerien, die schon Mehrweg anbieten: Zeige mit deiner Bestellung, dass nachhaltige Angebote gewünscht sind – und hinterlasse positive Bewertungen auf Social Media oder in Apps.
  • Sprich drüber: Erzähle Freunden und Familie von der Mehrweg-Möglichkeit bei Pizza – je mehr Menschen mitmachen, desto schneller kommt der Wandel!

Alle Infos, aktuelle Mitmachmöglichkeiten und Projektupdates gibt es ab sofort unter: www.fragnachmehrweg.berlin

„Frag nach Mehrweg – Pizza Edition“ ist ein Projekt von Zero Waste Berlin – finanziert durch das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg. Wir wollen damit nicht nur kurzfristig Verpackungsmüll reduzieren, sondern auch langfristig ein Umdenken anstoßen: Mehrweg soll zum neuen Standard werden – auch bei Pizza!

Ihr wollt mehr erfahren? 

Ihr seid eine Pizzeria und möchtet Mehrweg anbieten? 

Projektteam: Caro und Nina

nina.schleidt@zerowasteverein.de