Das Osterfest steht vor der Tür. Für viele Menschen ist Ostern eines der schönsten Feste im Jahreskalender, besonders Kinder lieben die Ostereiersuche.
Ostern gilt als naturnahes Fest. Schon in dem bekannten Kinderbuch “die Häschenschule”, aber auch in anderen Darstellungen hoppelt der Osterhase gerne über grüne Wiesen und versteckt Eier in bunten Frühlingsbeeten.
In der Realität jedoch sieht es leider völlig anders aus. Ostern ist mittlerweile zu einem Fest des Mülls geworden. Die meisten Osterprodukte sind – teilweise doppelt oder sogar dreifach – in Alupapier und Plastik verpackt. Osterschokoladeneier, Schoko-Osterhasen und sogar gefärbten Ostereier: Nichts kommt ohne Plastikverpackung aus oder ist gleich ganz aus Plastik wie beispielsweise Osternester und viele Dekorationen.
Das muss aber nicht so ein. Wir haben 5 Tipps für dich, mit denen ein Zero-Waste-Osterfest gelingt.
Natürlich gefärbte Ostereier
Für viele Menschen gehören bunt gefärbte Ostereier einfach zu Ostern. Leider sind viele gefärbte Eier aus dem Supermarkt nicht nur in Plastik verpackt, sondern auch teilweise von zweifelhafter Herkunft. Normalerweise müssen die Eier mit Angaben zur Herkunft und Haltungsbedingungen gekennzeichnet sein. Das gilt aber nicht für “verarbeitete”, also gefärbte Eier. Wer also wissen möchte, woher das Ei kommt, muss selbst färben. Zweifelhaft sind auch viele zugelassene künstliche Lebensmittelfarben, die zum Färben benutzt werden. Sie stehen im Verdacht, sich negativ auf die Aufmerksamkeit von Kindern auszuwirken. Zudem sind sie in Plastik verpackt.
Naturmaterialien zum Färben kommen in der Regel unverpackt daher und lassen sich später kompostieren. Zum Färben eignen sich beispielsweise Zwiebelschalen, Rotkohl oder Kurkuma.
Ostereierfärben ist nicht nur einfach, sondern macht auch richtig Spaß. Eine tolle Anleitung, wie es geht und welche Naturmaterialien welche Farbe ergeben, findest Du bspw. bei Utopia oder bei Geolino.
Unverpackte Süßigkeiten und Leckereien
Warum müssen Süßigkeiten gleich mehrfach in Plastik und Alupapier verpackt sein? Das ist unnötig, belastet unsere Umwelt, vermüllt den Planeten und trägt zum Klimawandel bei. Kohlendioxid und andere Treibhausgase werden nämlich während des gesamten Plastik-Lebenszyklus freigesetzt.
Also besser dieses Ostern zu unverpackten Süßigkeiten und Leckereien greifen. Wer keinen Unverpackt-Laden in der Nähe hat, der wird in Confiserien, Bäckereien oder auch an Kiosken fündig. Einfach mal fragen, ob die Ware in mitgebrachte Behälter gefüllt wird. Aber auch immer mehr Bio-Supermärkte haben Unverpackt-Stationen mit Süßigkeiten.
Wer das nicht möchte, sollte zu Großverpackungen greifen. Das ist nachhaltiger als viele kleine Verpackungen zu kaufen. Dabei am besten auf unnötige Doppelverpackungen verzichten, also kein in Alupapier oder Plastik verpacktes Ei, das wiederum in einer Plastiktüte ist.
Aber auch sogenannte Rettermärkte (zum Beispiel Sirplus) sind eine gute Möglichkeit, nachhaltig Süßigkeiten für Ostern einzukaufen. In Rettermärkten werden Lebensmittel, die kurz vor oder nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum stehen oder aus Überproduktion stammen, meistens deutlich günstiger verkauft.
Und dann ist da natürlich noch DIY: Wer noch Schokoladenreste zu Hause hat, vielleicht sogar noch von Weihnachten, der kann diese einschmelzen und dann der Fantasie freien Lauf lassen. Ob über Mandelsplitter, Cornflakes oder in Plätzchenformen gegossen und im Anschluss dekoriert, es gibt viele leckere Möglichkeiten.
Apropos Plätzenform: Schon mal an Osterplätzchen gedacht? Tolle Rezepte gibt es bspw. bei Utopia, Einfachbacken, Eatsmarter (vegan)
Schraubgläser und Fülleier für die Ostereiersuche
„Nackte“ Schokoladeneier im Garten oder zwischen den Sofakissen zu verstecken, ist nicht unbedingt die beste Idee. Aber auch hier gibt es gute und plastikfreie Möglichkeiten.
Fülleier sind wiederverwendbare Eier aus Pappe oder Metall, in denen die unverpackten Süßigkeiten ein temporäres Zuhause finden können. Es gibt sie im Einzelhandel zu kaufen. Sie sehen schön aus und können dich und deine Familie viele Osterfeste begleiten.
Noch einfacher und billiger ist es, einfach kleine Schraubgläser für die unverpackten Leckereien zu verwenden. Das hat den Vorteil, dass dann wirklich bei jedem Wetter die Ostereiersuche im Freien stattfinden kann. Die Schraubgläser zu verzieren oder mit Ostermotiven zu bekleben, ist eine schöne Beschäftigung für Kinder und verkürzt die Wartezeit auf den Osterhasen.
Natürliche Dekoration
Viele Osterdekorationen sind aus Plastik oder Wegwerfmaterialien, ob Eier, Osternester oder gefärbtes Ostergras. Dabei liegt das Gute doch in der Natur: Gräser, Zweige oder etwas Moos finden sich entweder im Garten, auf dem Balkon oder beim Blumenhändler.
Statt Osterkörbe aus Plastik lieber echte Körbe aus Zweigen und Weiden verwenden. Die Körbe sind viel schöner und leisten dir nicht nur an Ostern gute Dienste, sondern sind das ganze Jahr als Dekoration einsetzbar.
DIY-Geschenke
Viele Menschen schenken sich etwas zu Ostern. Es ist schön, anderen eine kleine Freude zu machen – gerade in dieser schwierigen Zeit. Die dabei anfallenden Verpackungen sind allerdings ein Problem. Selbstgemachte Geschenke sind nicht nur eine besondere Form der Wertschätzung, sondern kommen auch mit deutlich weniger Verpackungsmüll aus. Ob nun Osterplätzchen, ein selbstgemachtes Osternest oder handgefertigte Dekorationen, es gibt viele Möglichkeiten, anderen müllfrei eine Freude zu machen.
Wer dafür gerade keine Zeit hat, weil der Stress im Lockdown und bei den Ostervorbereitungen zu groß ist, der kann auch einen Gutschein verschenken, vielleicht für einen gemeinsamen Abend, einen Ausflug oder Babysitten.
Mit diesen Tipps wünschen wir dir ein wunderbares Zero-Waste-Osterfest!